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Dieses Thema hat 0 Antworten
und wurde 96 mal aufgerufen
 Reyes
Susanne ( Gast )
Beiträge:

23.05.2006 16:24
Reyes aus El Arca sucht ein Zuhause Antworten
Vorgeschichte:

(Zitat:)
Reyes wurde herumstreunend in einem Industriegebiet aufgegriffen.

Danach lebte Reyes für einige Zeit in der ARCA und ist zu allen sehr symphatisch, Katzen lieber nicht, sie ist sehr umgänglich und eine ganz gute Ersatzmutti, da sie schon öfters Amme für Hundewelpen war.

Reyes ist eine ganz soziale Hündin, sehr zugänglich und sie will auch ihre Streicheleinheiten bekommen. Sie kommt gut mit Kindern klar, ist super verschmust, fährt gerne Auto - also ein perfekter Familienhund ;-)
(Zitat Ende)


Jetzt:

Seit 01.04. lebt Reyes zur Weitervermittlung in Süddeutschland

News vom 11.4., Pflegetagebuch 1. Teil

Im Umgang mit unserem kastrierten Rüden gibt sie sich von unterwürfig (selten) über selbstbewußt bis dominant. Akzeptiert aber die Alphastellung von Paul, wenn auch manchmal erst nach einem "Machtwort" von ihm. In die Rangfolge der beiden, die anfänglich stündlich zu wechseln schien, halten wir uns weitgehend heraus, damit sich die nötige Hierarchie festigen kann.

Dominanz zeigt Reyes stets in Situationen, in denen es entweder um Essbares oder um den Besitz von Essbarem oder Dingen geht. Zuletzt zeigte sie die Zähne als sie unbedingt eine alte zerkaute Lederleine horten wollte, und das obwohl Paul sich daran überhaupt nicht interessiert zeigte. Ich denke aber, nach langen Jahren im Tierheim eine entsprechende Verhaltensweise.

Beim Füttern zeigt sie ähnliche Tendenzen, beobachtet aber bereits neugierig das Ritual, welches Paul von klein an gewöhnt ist:

Absitzen- erst auf Kommando von mir "fressen". Sie scheint sich ohnehin schon etwas an ihm zu orientieren, was Verhaltensweisen und Kommandos betrifft, ich denke aber, es wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, da sie natürlich erstmal Grundvertrauen aufbauen muß.

Tiefere Probleme sehe ich bei Reyes in Bezug auf Männer.

Während sie bei meiner Tochter und mir von Anfang an schnell Zutrauen fasste, hat es bei meinen Lebenspartner fast eine Woche gedauert, bis sie sich beim Streicheln unterstrichen durch viele, viele liebkosende Worte enstspannte. Seitdem ist das Eis gebrochen und ihre Neugier treibt sie immer wieder zu ihm hin.
Ein weiteres Erlebnis dieser Art war der Besuch von zwei Handwerkern bei uns am Mittwochvormittag. Reyes verkroch sich schier unter der Treppe und war, lange nachdem die beiden Männer wieder weg waren, nur äusserst schwer wieder hervorzulocken. Sie war regelrecht verkrampft und steif. In eine Starre fällt sie manchmal auch, wenn sie aus dem Auto heraus soll oder wenn es gilt, ins Haus zurückzukehren. Dann geht sie geduckt und vorsichtig wie eine lauernde Katze.

Kann es sein, dass sie, vielleicht durch Schläge daran gehindert wurde, Häuser zu betreten?


Draussen hingegegen ist Reyes souverän und selbstbewußt, die Natur scheint ihr auf`s Äußerste vertraut, es scheint keine überraschenden oder ängstigenden Geräusche zu geben.

Sie verhält sich völlig art-und Jagdhundgerecht!

Es ist schön, ihr zuzusehen, wie sie stöbert, ja sogar vorsteht und sich an jedem Bächlein und an jedem Mausloch freut und in ihrem Element ist.
Gestern suchte sie zwischen Baumstämmen nach ihren Hundekuchen und war ausser sich, als sie diese (natürlich) fand
und selbstverständlich ausgiebig gelobt wurde.

Beim Spazierengehen kommt eben die andere, ursprüngliche Reyes zum Vorschein, die zwischen ihren Nasenstreifzügen freudig zu einem herankommt und mit der man einfach mitten auf dem Waldweg schmusen muss!
Sie hat so gute Anlagen und wird sicherlich eine folgsame, aufmerksame Hündin.

Sie besitzt einen ausgeprägten Jagdtrieb und würde jedem Reh nachsetzen, dass hier unsere Wege kreuzt. Bei Paul ist es ähnlich, allerdings muss er sich ablegen, wenn wir Wild sehen. Da werden wir einfach trainieren. Und es gibt ja zum Glück Feldleinen, die einen weiten Radius erlauben.

Nachdem sie sich in den ersten Tagen wenig bis gar nicht gelöst hatte, kommt es nun nach Fortschreiten ihrer allgemeinen "Lösung und Entspannung" zum einen oder anderen häuslichen Malheur, aber da arbeiten wir natürlich weiter dran.

Die Nächte sind nach wie vor entspannt, die beiden Süssen wechseln mehrmals die Plätze oder kuscheln sogar, morgens werde ich liebevoll und freudig begrüßt, ein guter Start in den Tag.

Zm Schluss noch ein paar Worte zu ihrer Konstitution:

sie scheint ziemlich stabil, findet zusehends zu ihrer sportlichen "Figur" zurück, das Nasenröcheln ist viel besser geworden, nur manchmal beim Stöbern grunzt sie ein bißchen wie ein Igel. Ich beobachte das weiterhin.


Pflegetagebuch, 2.Teil


Reyes ist in der vergangenen Woche weiter aufgetaut. Sie hat die täglichen Abläufe bereits verinnerlicht.
Wenn wir zum langen Abendspaziergang aufbrechen, ist sie nicht mehr zu halten. Sie �tanzt� förmlich vor der Tür herum!

Im Wald stöbert sie ununterbrochen und auf den Frühlingswiesen wälzt sie sich genüsslich im saftigen Gras.
Zwischendurch packt sie immer wieder mal ein �Rennanfall�, dann fliegt sie über die Erde und die ganze Lebensfreude blitzt auf. Auch ein Wettrennen mit dem Menschen am anderen Ende der Leine nimmt sie stets gerne wahr.

Getrübt werden diese täglichen Ausflüge durch einige, wie ich annehme, traumatisch bedingte Verhaltensweisen, die Reyes zeigt.

So zeigt sie Angst an den Ufern von Fischteichen, nahezu Panik erfasst sie beim Anblick von Wasserrohren in den Teichen und auch bei Abflussröhren an den Ackerrändern. Oft springt sie in großen Sätzen zur Seite, wenn wir an den Teichen entlang gehen, duckt sich und kriecht hinter mir her. Hier konfrontiere ich sie behutsam aber bestimmt, und sie überwindet ihre Angst jedes Mal besser, ja sie zeigt Freude wenn sie die Strecke geschafft hat, und ich sie lobe. Heute hat sie sich sogar ganz nah ans Ufer getraut, und am Froschlaich geschnuppert!

Der Teich im Wald, in den sie in der ersten Woche so beherzt sprang und in dem sie schwamm, stellte keine Bedrohung für sie dar, ich nehme an, weil er ohne Rohre ist, evtl. spielt an den Fischteichen auch ein gewisser Geruch eine Rolle.

Eine weitere Angst-Situation ergab sich vor ein paar Tagen, als sie plötzlich vor einem gefällten Bäumchen zurückschreckte, sie ließ sich aber auch hier mit etwas Geduld heranführen und stellte anschließend sogar eine Pfote auf den Stamm.

Mutmaßungen gibt es einige ob dieser Verhaltensweisen, maßgeblicher befinde ich, ist, dass Reyes sich relativ leicht davon überzeugen lässt, dass keine Gefahr von diesen Objekten ausgeht, und entsprechend mutig agiert.

Das Problem mit der zum Teil vorhandenen Stubenreinheit wird weiter behandelt, ihre Verdauung scheint noch immer in der Umstellungsphase, zudem verbraucht ihr Organismus momentan durch die vermehrte Bewegung natürlich auch mehr.

Auch an den Grundgehorsam arbeiten wir uns nebenbei gemächlich heran, sie versteht bereits, wann sie in ihr Körbchen soll und sie bleibt auf Zuruf stehen, das Kommando �Sitz� wird noch Zeit brauchen, aber für zwei Wochen hat sie sich toll gemacht.
Wichtig ist bei Reyes primär ohnehin die grundsätzliche Vertrauensbildung, die gut voranschreitet. Auf diese Basis bauen wir dann weiter auf.

Ein �Faible� der Süßen hat sich allerdings herauskristallisiert:

sie hat sich zwei Lederleinen vom Haken gemopst und diese innerhalb von Minuten! zerbissen, zudem wollte sie sich meine große Ledertasche mit Schulterriemen unter den Nagel reißen und verbellte (ja, Reyes kann doch bellen) deswegen Paul, unseren Rüden, der sie daran hindern wollte, diese vom Tisch zu ziehen. Als ich hinzukam, wollte sie mir meine Tasche erst nach heftigem Widerstreben überlassen, es gelang mir indes  !
Jaja, Reyes und das Zerkauen- auch ihr Körbchen kann ein Lied davon singen, auch daran arbeiten wir...

Momentan schläft sie ganz niedlich und würde niemals ein Wässerchen trüben...

Pflegetagebuch Teil 3:
Der Mai ist da, und Reyes blüht auf!

Sie hat weitere Fortschritte gemacht, und bereits einige Nachbarn bezaubert oder mit lustigen Spring-und Hops-Einlagen erfreut. Ihre Ängstlichkeit lässt nach, ihre Grundstimmung tendiert nun hin zu Neugier und Abenteuerlust.

Da sie immer mehr Vertrauen fasst, wächst ihre Konzentration, und so klappt es mit den Grundkommandos immer besser. Heute hat sie sich sogar von selbst abgelegt, und blieb in der Wiese liegen! Auch im Haus ist Reyes von Tag zu Tag entspannter, bei meinem Lebenspartner lag sie neulich unter dem Schreibtisch und döste friedlich vor sich hin -während! er am PC arbeitete.

Gestern habe ich gewagt, Reyes frei laufen zu lassen � ein Herzschlag, der Rest eines Zweifels --und sie war super! Wir tobten über die Wiese und sie wälzte sich vor Vergnügen (siehe Foto). Nun wusste ich natürlich schon , dass sie im Allgemeinen sehr folgsam ist, und sich auch vom Stall unseres Kaninchens sofort abrufen lässt, trotzdem bleibt ein Restrisiko, aber alles lief gut und heute wiederholten wir den Freilauf und trainierten weiter.

Es bereitet Freude, Reyes bei ihren Fortschritten zu begleiten, zu sehen, wie sie sich Tag für Tag mehr zutraut, und zu ihrem -ursprünglich bestimmt vorhandenen- Mut zurückfindet.

Heute beschäftigte sie sich bestimmt zwanzig Minuten damit, eine alte Holzplanke aus dem Karpfenteich zu fischen, zuerst hatte sie Angst, aber die Neugier war stärker. Sie streckte also die rechte Pfote so weit wie möglich vor, und tatzte nach dem Objekt der Begierde, immer wieder, nach jedem Vorstoß holte sie sich mentale Unterstützung von mir, und nach jeder lobenden Bestätigung, wurde sie risikofreudiger, zum Schluß riss sie ein Stück aus dem verotteten Holz und brachte es zu mir. Ein Leckerbissen war selbstverständlich die Krönung!

Reyes ist , von ein paar kleineren Malheuren abgesehen, nun fast stubenrein, und bleibt mit unserem Rüden ohne Probleme schon mal alleine.

Eine süße Schmuserin war sie ja von Anfang an, dennoch sind in diesem Bereich immer noch Steigerungen möglich...

Angefügte Bilder:
ReyesuPaul.jpg  
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